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Der Weg zum Windpark

Der Weg zum Windpark

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Die Planung und Errichtung großer Windparks ist eine komplexe Angelegenheit. Fachleute diverser Disziplinen arbeiten dafür über Jahre eng zusammen. Viele Schritte laufen gleichzeitig ab, manche variieren je nach Land in der konkreten Ausgestaltung oder Reihenfolge. Wir erklären Schritt für Schritt, wie ein Windpark entsteht.
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Zu Beginn stellt sich die Frage: Ist eine Fläche grundsätzlich für die Nutzung von Windenergie geeignet? Um das zu beantworten, analysieren unsere Fachleute zunächst mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS), wo überhaupt Anlagen planbar wären. Dabei sind viele Einschränkungen zu beachten.
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Siedlungsbereiche (rosa) kommen nicht in Frage...
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... ebenso wenig Schutzgebiete wie z.B. Flora-Fauna-Habitate (FFH), Naturschutzgebiete (NSG) und Bereiche für den Schutz der Natur (BSN).
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Hinzu kommen Pufferzonen um die Ausschlussgebiete. So bleiben nur noch wenige Bereiche (weiß) übrig, in denen überhaupt Anlagen in Frage kämen. 
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Haben wir potenziell geeignete Flächen identifiziert, begutachten wir sie im nächsten Schritt vor Ort. Während wir in den Anfangsjahren noch mit Karte und Kompass das Gelände inspizierten, nutzen wir dafür heute GPS-Geräte und spezielle Software. Zudem erstellen wir schon zu diesem Zeitpunkt interne Schall- und Schattengutachten, um die Auswirkungen der Anlagen auf die Menschen vor Ort einzuschätzen. 
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Ebenso wichtig ist die zivilrechtliche Basis der Projektentwicklung: die vertragliche Zustimmung der Grundstückseigentümer*innen, auf deren Flächen der Windpark und dessen Zuwegung entstehen. Dazu gehören Privatpersonen oder Gemeinden. Wir erarbeiten gemeinsam ein maßgeschneidertes Konzept für die individuellen Bedürfnisse vor Ort. Entsteht der Windpark auf den Flächen mehrere Eigentümer*innen, verteilen wir mit Hilfe von Poolkonzepten die Pachteinnahmen möglichst gerecht.
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Weiterhin braucht es eine planungsrechtliche Basis. Für die Windkraftnutzung gibt es so genannte Vorrangflächen, also Flächen, die in der Regional- oder der kommunalen Bauleitplanung für Windparks vorgesehen sind. Auf Wunsch unterstützt ABO Wind Gemeinden bei der Bauleitplanung zur Aufstellung oder Fortschreibung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Dazu schließen wir städtebauliche Verträge, die auch Vereinbarungen über die Erschließung eines Windparks sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen beinhalten können.
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Im nächsten Schritt entwerfen unsere Ingenieur*innen das Layout des geplanten Energieparks. In Windparks müssen die Anlagen so angeordnet sein, dass die Belastungen für Mensch und Natur möglichst gering bleiben und der Stromertrag möglichst hoch. Dabei berücksichtigen wir örtliche Gegebenheiten wie vorhandene Wege oder Windwurfflächen.

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Sind die Flächen gesichert, lassen wir
im nächsten Schritt die Auswirkungen des geplanten Windparks von unabhängigen Gutachterbüros analysieren. Als wichtigste Rechtsgrundlage dient hier das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BimschG). Die Gutachter*innen berechnen, ob Schall und Schattenwurf oder Lichtreflektionen in angrenzenden Wohngebieten wahrnehmbar sein werden. Nur, wenn die Belastungen unterhalb der strengen, gesetzlich definierten Höchstwerte bleiben, ist der Windpark genehmigungsfähig.

Hier zu sehen: Auszug aus einem Schattenwurf-Gutachten. 

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Windparks werden nur genehmigt, wenn sie strenge Schall-Grenzwerte unterschreiten. Rechtsgrundlage ist die "Technische Anleitung Lärm". Sie legt Immissionswerte fest, die an Wohnhäusern nicht überschritten werden dürfen. Das wird an Immissionspunkten (auf der Karte als "IP" bezeichnet) berechnet. Die Berechnung berücksichtigt keine sonstigen Geräusche zum Beispiel von Autos, die den Schall der Anlagen in der Realität zum Teil überdecken. Die sogenannte Worst-Case-Betrachtung stellt sicher, dass alle Grenzwerte auch im ungünstigsten Fall eingehalten werden. Die hellgelben/gelben Bereiche auf der Karte entsprechen 45-50 Dezibel bzw. 50-55 Dezibel. In allgemeinen Wohngebieten sind nachts maximal 40 Dezibel erlaubt. Das Dunkelgrün in der Karte bedeutet 40-45 Dezibel, das leuchtende Grün 35-40 Dezibel. Zum Vergleich: Eine ruhige Unterhaltung entspricht ca. 60 Dezibel, Verkehrslärm 90 Dezibel und ein Presslufthammer 110 Dezibel.
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Weitere Gutachter*innen widmen sich den Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie auf Flora und Fauna. Sie prüfen, ob am Standort geschützte Tier- und Pflanzenarten vorkommen, insbesondere bestimmte Vogel- und Fledermausarten. Die Gutachter verbringen viele Tage unter freiem Himmel, um nach Vorgaben der Genehmigungsbehörden Nistplätze, Jagdreviere und Flugrouten detailliert zu erfassen und zu kartieren. Mindestens eine vollständige Vegetationsperiode lang beobachten sie die Tierwelt. Unsere Planungsteams begleiten die Gutachter*innen und bewerten laufend deren Erkenntnisse. Eine eigene Stabsstelle für Natur- und Artenschutz behält zudem die aktuellsten Forschungsergebnisse im Auge, bewertet sie und berät unsere Planungsteams.
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Bei ABO Wind bewertet ein Team aus Meteorolog*innen, Ingenieur*innen und Umwelttechniker*innen das Windpotenzial der geplanten Standorte. Damit wir abschätzen können, ob der geplante Windpark wirtschaftlich erfolgreich sein wird, müssen wir die Windverhältnisse frühzeitig und so genau wie möglich kennen. Dazu greifen wir auf bestehende Winddaten aus der Umgebung zurück oder messen den Wind mit Hilfe von Messmasten oder Lidar-Geräten. 
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Windmessungen dauern üblicherweise mindestens ein Jahr. Unser Team misst die Windgeschwindigkeiten auf unterschiedlichen Höhen sowie die Windrichtungen. Ziel ist es, das Windparklayout so zu gestalten, dass sich die einzelnen Anlagen gegenseitig möglichst wenig im Wind stehen, um viel Strom zu erzeugen. Die Berechnung des Ertrags ist außerdem wichtig, um eine Bankfinanzierung für den Windpark abzuschließen. Üblicherweise sind dafür zwei unabhängige Gutachten notwendig. Unsere Messdaten geben wir an externe Fachleute, die damit Ertragsgutachten erstellen.
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Die Energiewende gelingt nur gemeinsam mit Bürger*innen und Anwohner*innen. Unsere Philosophie ist: Je früher und verständlicher wir die Menschen informieren, was wir planen und was das für sie bedeutet, umso größer wird die Akzeptanz für Erneuerbare-Energie-Projekte. Regelmäßig informieren wir auf Projektmessen über geplante Windparks. 
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Bei ABO Wind setzen wir auf transparente, offene Kommunikation in allen Phasen der Planung. Bei Bedarf erstellen wir eigene Internetseiten zu aktuellen Planungen, die wir regelmäßig aktualisieren. Auf diesen Seiten finden sich unter anderem Standortkarten, Visualisierungen und später Bilder des Baufortschritts. Hier zu sehen: eine Fotomontage (links) des geplanten Windparks sowie der fertig errichtete Windpark (rechts).

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Auf Veranstaltungen vor Ort suchen wir das Gespräch mit Anwohner*innen und bringen je nach Bedarf unabhängige Fachleute mit, um auch spezielle Fragen zu klären. Jederzeit kümmern wir uns um Anfragen von Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen. Häufig bieten wir Ortstermine wie Info-Messen, Standortbesichtigungen, Baustellenführungen oder Führungen über fertig errichtete Windparks an.
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Damit der saubere Strom Haushalte und Gewerbe erreicht, muss der Windpark ans Stromnetz angeschlossen werden. Das wird immer schwieriger, weil die Stromnetze vielerorts an Kapazitätsgrenzen stoßen. Um Strom auf einer höheren Spannungsebene einzuspeisen, errichten wir bei Bedarf Umspannwerke.

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Um die Netze zu stabilisieren, müssen Windenergieanlagen fein gesteuert werden. Beispielsweise gibt es viele Gründe, warum es notwendig sein kann, von außen in den Betrieb einer Windenergieanlage einzugreifen: etwa die temporäre Überlastung des Netzes, negative Strompreise, Vogelflug oder Vereisung der Rotorblätter. Unsere Elektroabteilung entwickelt Lösungen, um die dafür nötige Kommunikation mit den Anlagen zu optimieren. Zusätzlich analysieren wir gegebenenfalls, ob sich als Ergänzung des Energieparks ein Batteriespeicher anbietet, um das Netz zu stabilisieren oder die Einspeisung zu verstetigen.
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Windenergieanlagen haben in den vergangenen Jahren große technische Fortschritte gemacht. Dank größerer Türme und Rotorblätter werden Windkraftanlagen immer effizienter. Als herstellerunabhängiger Entwickler wählen wir die für den Standort optimale Anlage aus. Kriterien sind etwa die langfristige Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit, Anschaffungskosten, Leistungskurve, Verfügbarkeit und Schallemission in Relation zu den Windverhältnissen. Außerdem spielen die zu erwartenden laufenden Betriebskosten (Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten) eine große Rolle.  Alle führenden Anlagenhersteller schätzen uns als bewährten und zuverlässigen Partner. Diese gute Marktposition hilft uns dabei, für jeden Standort die optimale Anlage zu finden und passende Verträge abzuschließen.
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Sobald die von uns beauftragen Gutachter*innen geprüft haben, ob ein Windprojekt nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungsfähig ist, beginnt das eigentliche Verfahren. Dafür reicht ABO Wind alle relevanten Unterlagen bei der zuständigen Behörde ein. Das sind zum Beispiel Lagepläne, Dokumente von Anlageherstellern und unabhängigen Gutachtern, Umweltverträglichkeitsstudien und Verträglichkeitsprüfungen in Bezug auf die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Um eine rechtssichere Genehmigung zu erlangen, wählt ABO Wind in aller Regel das sogenannte förmliche Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Sobald die Behörde die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen bescheinigt hat, beginnt eine siebenmonatige Frist. In dieser Zeit hören wir die Öffentlichkeit an und beteiligen sie. Erteilt die Behörde eine Genehmigung, steht dem Bau des Windparks nichts mehr im Wege.
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Das ABO Wind-Finanzierungsteam arbeitet mit vielen nationalen und internationalen Banken zusammen, um die wirtschaftliche Grundlage unserer Windparks im In- und Ausland zu sichern. In vielen Fällen nutzen wir Mittel aus den Programmen der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), um günstige Konditionen zu sichern. Unsere erfahrenen Kaufleute sorgen für eine solide Finanzierung und eine möglichst lukrative Strukturierung jedes einzelnen Projekts. Dazu gehören beispielsweise Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Liquiditätsplanungen, kurz: das finanzfachliche Begleiten der gesamten Projektentwicklung.
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Zudem verhandelt unsere Finanzierungsabteilung mit den künftigen Betreibern die Konditionen zum Verkauf unserer Windparks. ABO Wind legt Wert darauf, mit unterschiedlichen Kategorien von Investoren zusammenzuarbeiten, um unabhängig zu bleiben. In den vergangenen Jahren haben Energieversorger, insbesondere regional verwurzelte Stadtwerke, einen Großteil unserer Windparks erworben. Zudem pflegen wir gute Verbindungen zu Finanzinvestoren wie zum Beispiel Versicherungen. Großen Wert legt ABO Wind traditionell auf Bürgerbeteiligung. So arbeiten wir eng mit Genossenschaften zusammen.
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Wirtschaftliche Grundlage für den Betrieb von Windparks ist die Vergütung des produzierten Stroms. Mit den meisten Projekten beteiligen wir uns an staatlichen Tarifausschreibungen. Projektentwickler müssen den Markt genau analysieren, um auskömmliche Preise zu erzielen und dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine immer größere Rolle spielen zudem privatrechtliche Stromlieferverträge mit Versorgern oder großen Verbrauchern. Auch mit diesen meist auf Englisch als Power Purchase Agreement (PPA) bezeichneten Verträgen hat ABO Wind viel Erfahrung.
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Bevor Fachleute Fundamente gießen, Kabeltrassen anlegen und die Windenergieanlage montieren können, müssen sie Wege zur Baustelle und Kranstellflächen vorbereiten. Dabei zeigen sich unterschiedlichste Herausforderungen: enge Straßen, unebenes Gelände, Flüsse oder Bahnlinien. Hier sind kreative Lösungen gefragt. Ab Baubeginn verstreichen gut zwölf Monate bis zur Inbetriebnahme. Unsere Bauleiter*innen sind während der gesamten Bauphase als sachkundige Ansprechpersonen vor Ort und sorgen dafür, dass Zeitpläne, Qualitätsstandards und Kostenvorgaben eingehalten werden. Sie koordinieren die Anlieferung der Anlagen mit den Speditionen und sämtlichen beteiligten Behörden, Grundstückseigentümern sowie Landwirten. Für den Bau beauftragen wir möglichst mittelständische Unternehmen aus der Region. 
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Zuerst werden Wege, Kabeltrassen und Kranstellflächen vorbereitet, dann  Fundamente gebaut, Türme errichtet und zuletzt die Maschinenhäuser und Rotorblätter montiert.

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Für die Errichtung eines Windparks sind Eingriffe in die Natur unumgänglich. Für Fundament und Kranstellplatz werden Flächen teilweise versiegelt, für die Anlieferung der Komponenten Wege verbreitert. Falls wir Bäume roden müssen, pflanzen wir an gleicher oder anderer Stelle Ersatz oder unterstützen den ökologischen Waldumbau, um den Wald resistenter gegen den Klimawandel zu machen. Als weitere Ausgleichmaßnahmen pflanzen wir zum Beispiel Streuobstwiesen, legen Lebensräume für Feldhamster an, sanieren Hohlwege oder schaffen Nistplätze für Fledermäuse. So schaffen wir einen weiteren ökologischen Mehrwert, der über die Produktion von klimafreundlichem Strom hinaus reicht.  
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